Solveig Burauen - Wer bin ich
und wie
entstand die Hundeschule?
Ich bin in Köln geboren und aufgewachsen. Meine
Mutter war viele Jahre Sonderschulpädagogin an der Geistig- und
Körperbehindertenschule in
Köln-Müngersdorf. Da ich mich als Kind dort oft aufgehalten habe, wuchs ich mit der Selbstverständlichkeit auf, dass es
Menschen mit und ohne Handicaps gibt. Nichts besonderes eben. Frei
nach dem Motto: „Jeder
Jeck is anders!“ So pflegen die Menschen in Köln nämlich gerne zu sagen.
1999 arbeitete ich in Form eines Studentenjobs als Assistentin für Blinde und Sehbehinderte in Hamburg. Bei der Arbeit mit meinen Klienten begleitete mich meine damalige Hündin. So fehlte nicht mehr viel dazu, bis einer Klientin und mir eines Tages der Gedanke kam: Ich müsste doch eigentlich Blindenführhunde ausbilden.
Bald konnte ich dann jedoch feststellen, dass es keine staatliche Regelung für die Ausbildung dieses Berufsbild in Deutschland gab – und bis heute noch immer nicht gibt. Halbwegs desillusioniert absolvierte ich also nach erfolgloser Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten zunächst in einer Hamburger Tierarztpraxis die Ausbildung zur Tierarzthelferin.
2004 bestätigte mich dann aber doch ein mehrwöchiges Praktikum in einer Blindenführhundschule im Odenwald in meinem Wunsch, Blindenführhundausbilderin zu werden. Da ich erstmal keine echte Ausbildungsmöglichkeit zur Blindenführhundtrainerin in Deutschland finden konnte, lernte ich zunächst dennoch begeistert in einer Kölner Hundeschule für Familienhunde.
2006 eröffnete ich meine eigene Hundeschule in Köln und unterrichtete dort Einzel- und Gruppenstunden. Mein Angebot umfasste die Welpenkurse, Junghundkurse, weiterführende Erziehungskurse, Training von Hunden mit schwierigen Verhaltensweisen und verschiedene Beschäftigungsangebote. Von 2004 – 2007 arbeitete ich außerdem als Assistentin für eine körperbehinderte Rollstuhl-Fahrerin. Während dieses Zeitraums konnte ich durch die Kooperation meiner Hundeschule mit dem Besuchsdienst „Ein Stück Sonntag im Alltag“ die Effekte der Arbeit mit Besuchshunden in Behinderten- oder Senioreneinrichtungen kennen lernen.
2007 fand ich endlich in der Hundeschule Sirius in Hohenfels-Essingen in der Eifel die Möglichkeit der Ausbildung zur Behindertenbegleithund- und Blindenführhundtrainerin.
So konnte ich im Jahre 2007 meine Angebote um die Ausbildung von Assistenzhunden und Blindenführhunden samt ihrer dazugehörigen Menschen erweitern.
Seit 2013 können sich auch Diabetiker mit ihren Diabetikerwarnhunden bei uns ausbilden lassen. Das Hundezentrum Siegerland mit Uschi Loth hatte 2013 einer überschaubaren Anzahl Trainerinnen einen fundierten, einjährigen Ausbildungslehrgang zum Ausbilder für Diabetikerwarnhunde möglich gemacht.
Während meines Werdegangs besuchte und besuche ich weiterhin in regelmäßigen Abständen Seminare; Fortbildungen und weiterbildende Veranstaltungen.
In alle den Jahren seit der Gründung ist ein reger Austausch mit in der gesamten Republik verstreuten Kolleg*innen entstanden. Dieses Netzwerk hat sich über die Jahre zu einem wertvollen Ratgeber bei der alltäglichen Arbeit entwickelt. Ganz besonders schätze ich hierbei den Austausch mit den Vereinskolleg*innen des Assistenzhunde Netzwerk e.V.